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- AutorIn
- Lea Simon
- Titel
- „Und es geht nicht nur um den festlichen Abend – sondern ums Grundsätzliche“
- Untertitel
- Klassische Komponistinnen und Komponisten in den Kibbuzim der 1940er bis 1980er Jahre
- Zitierfähige Url:
- https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-867496
- Erstveröffentlichung
- 2023
- DOI
- https://doi.org/10.25366/2023.37
- Abstract (DE)
- Wenn von Musikern in Erez Israel, der hebräischen Eigenbezeichnung für das Palästina der Mandatszeit, die Rede ist, so sind meist die vielen gut ausgebildeten Musikerinnen und Musiker aus Mitteleuropa in Tel Aviv und Jerusalem gemeint, die in den 1930er Jahren sowohl das städtische Musikleben aktiv gestalteten als auch Teil eines anspruchsvollen Publikums wurden. Kaum bekannt ist, dass einige Musiker freiwillig aufs Land in Gemeinschaftssiedlungen zogen und dort mithilfe vieler – auch musikalisch nicht vorgebildeter - Akteurinnen und Akteure ein vielfältiges Musikleben in ihren eigenen Kibbuzim, der Region und der ganzen Kibbuzbewegung schufen. Unter den Musikakteurinnen und -akteuren in Kibbuzim gab es auch solche, die klassische Musik komponierten. Dabei handelte es sich überwiegend um Personen, die in den 1920er Jahren in Mitteleuropa geboren wurden und insbesondere nach 1948 aktiv waren. Diese Komponisten, darunter auch eine Komponistin, gründeten und unterhielten regionale sowie auch überregionale Chöre und Orchester. Neben der Ensembleleitung erfüllten die Komponisten eine wichtige Funktion im Kibbuzbildungssystem etwa durch den Auf- und Ausbau des Fachbereichs Musik an Oberschulen. Eine weitere musikpädagogische Aufgabe in Kibbuzim war das Erteilen von individuellem Instrumentalunterricht. Neben den musikpädagogischen Tätigkeiten konnten sich einige Musiker im Kibbuz tatsächlich als Komponisten betätigen, und zwar im Rahmen der Chagim, der kibbuzeigenen Feiertage. Außerdem gelang es Kibbuzkomponisten eigene Werke von Chören und Orchestern aufführen zu lassen, allerdings war dies keine Selbstverständlichkeit und musste immer wieder – auch mithilfe eines Interessensverbands - dem Verband der Kibbuzkomponisten- erkämpft werden. Eine besondere Möglichkeit ergab sich einzig für Theodor Holdheim, dem es gelang eine Kibbuzoper zu komponieren und zur Aufführung zu bringen. Für einige Komponisten ergab sich die Möglichkeit außerhalb von Israel tätig zu werden, etwa zu Fortbildungszwecken zu reisen oder bei Aufführung oder Aufnahme ihrer Werke mitzuwirken. Außerdem gelang es einigen Komponisten einzelne Werke im Ausland im Konzert oder Radio aufführen zu lassen, ohne, dass die Komponisten dorthin mitreisten.
- Abstract (EN)
- When referring to musicians in Erez Israel, the Hebrew term for Mandate-era Palestine, we usually mean the many well-educated musicians from Central Europe in Tel Aviv and Jerusalem who, in the 1930s, both actively shaped urban musical life and also became part of a sophisticated audience. It is hardly known that some musicians voluntarily moved to the countryside to communal settlements and created a diverse musical life in their own kibbutzim, the region and the entire kibbutz movement with the help of many - also musically untrained - protagonists. Among the musical protagonists in the kibbutzim there were also some who composed classical music. These were mostly people who were born in Central Europe in the 1920s and were especially active after 1948. These composers, including one female composer, founded and maintained regional as well as national choirs and orchestras. In addition to leading ensembles, the composers fulfilled an important function in the kibbutz education system, for example by establishing and expanding the music departments in high schools. Another music educational task in kibbutzim was the teaching of individual instrumental lessons. In addition to music educational activities, some musicians on the kibbutz were actually able to work as composers, contributing to the chagim, the kibbutz's own holidays. In addition, with the help of their interest group, the Association of Kibbutz Composers, they succeeded in having their own works performed by choirs and orchestras, although this was by no means a matter of course and had to be fought for again and again. Only Theodor Holdheim had the unique opportunity to compose and stage a kibbutz opera. Some kibbutz composers had the opportunity to work outside of Israel, for example, to travel for educational purposes or to participate in the performance or recording of their works. In addition, some composers succeeded in having individual works performed abroad in concerts or on the radio, without the composers traveling there themselves.
- Freie Schlagwörter (DE)
- Chor, Gemeinschaftssiedlung, Haschomer Hazair, Kibbuz, Kibbutz, Israel, Kollektivismus, Komponist, Komponistin, Musikpädagogik, Orchester, Oper, Zionismus
- Klassifikation (DDC)
- 780
- Klassifikation (RVK)
- LS 33120
- Den akademischen Grad verleihende / prüfende Institution
- Universität der Künste, Berlin
- Version / Begutachtungsstatus
- publizierte Version / Verlagsversion
- URN Qucosa
- urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-867496
- Veröffentlichungsdatum Qucosa
- 07.08.2023
- Dokumenttyp
- Dissertation
- Sprache des Dokumentes
- Deutsch
- Lizenz / Rechtehinweis
- CC BY 4.0